Nutzungskonzept Marktplatz | Nutzungssenarien

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Seit Sommer 2022 werden unter dem Motto „Mach mal Marktplatz“ Ideen für die Zukunft des Verler Marktplatzes gesucht. Mittels Ideenkarten, einer Online-Umfrage, einer Beteiligungsveranstaltung auf dem Wochenmarkt hatten die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich aktiv mit Ihren Wünschen und Anregungen im Prozess einzubringen. Darauf aufbauend wurden drei Nutzungsszenarien entwickelt, die völlig unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten für den Marktplatz vorschlagen.

An dieser Stelle können sich über die entwickelten Szenarien und deren Inhalte informieren.

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Szenario 1: Mach mal Bahnhof!

Den Ursprung in die Zukunft führen

  • Historische Prägungen wieder aufnehmen
  • Fokus auf Mobilität lenken

 

Die vielen Rückmeldungen zu den Themen Mobilität und Erreichbarkeit, mit denen der Verler Marktplatz von der Öffentlichkeit häufig in Verbindung gebracht wird, sowie die historischen Prägungen durch die Teutoburger-Wald-Eisenbahn und dem Bahnhof Verl (erbaut 1903) sind Ausgangspunkt für das „Szenario 1“.

 

In diesem Szenario bilden der Bahnhof und der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) einen dynamischen Mobilitätsknotenpunkt. Der Marktplatz wird in diesem Szenario zu einem modernen und hochfrequentierten zentralen Platz. Das Thema Mobilität ist durch die umgestalteten Verkehrsräume, digitale ÖPNV-Anzeigen, häufigere Taktungen des ÖPNVs, aufgewertete Übergänge in die Ortsmitte und der ausgebauten, neuen TWE-Haltestelle übergeordnet.

 

Eine ebenerdige Park-and-Ride-Anlage, Besucherstellplätze, Kurzzeitparkplätze, Stellplätze für Taxis, nachhaltige Sharing- und On-Demand-Angebote, überdachte und gesicherte Fahrrad- sowie E-Scooter-Abstellanlagen erweitern das Mobilitätsangebot. Die entsprechende Infrastruktur hat einen hohen Platzbedarf.

 

Durch die klare verkehrliche Ausrichtung des Platzes, müssen nicht standortgerechte Funktionen und Nutzungen weichen. Der Wochenmarkt wird daher in diesem Szenario in die Ortsmitte verlegt. Die Multifunktionalität und Vitalität der Ortsmitte werden dadurch gestärkt.

 

Neue gastronomische Angebote im Bahnhofsgebäude und der „Alten Post“ decken die Nachfrage nach einem gastronomischen Angebot, z.B. für einen Coffee-to-go oder Brötchen für die Bus- oder Bahnfahrt, ab. Das Gebäude des Raiffeisen-Marktes bleibt in Form und Funktion erhalten. Der Fokus im Szenario 1 liegt daher deutlich auf: Mobilität.

Szenario 2: Mach mal Marktplatz!

Den Status quo qualifizieren

  • Marktplatz wird Marktplatz
  • Fokus auf Handel, Veranstaltungen und Aufenthaltsqualität lenken

 

Aufenthaltsqualität und ein attraktiver öffentlicher Raum sind häufig genannte Aspekte für den zukünftigen Marktplatz. Durch intensivieren des Programms und der Nutzungen sowie gestaltete Übergangsbereiche zum näheren Umfeld und zur Ortsmitte, verknüpft er sich in Zukunft stärker mit der Ortsmitte. Gastronomische Angebote, Läden, Kultur- und Freizeitangebote sowie Aufenthaltsbereiche bilden das Fundament für den vitalen und lebendigen Marktplatz, der die bestehende Ortsmitte behutsam ergänzt. Der Fokus in diesem Szenario liegt daher deutlich auf: „Marktplatz wird Marktplatz“.

 

Kurze Wege, attraktive Erdgeschosszonen und fußgänger- und fahrradfreundliche Übergangsbereiche fördern die Fortbewegung zu Fuß und mit dem Rad. Eine Tiefgarage unter dem Marktplatz deckt den Bedarf an zentralen PKW-Stellplätzen für die Pendlerinnen und Pendler sowie der Besucherinnen und Besucher der Ortsmitte. Die Verkehrsströme, die nachhaltigen Mobilitäts- und Sharing-Angebote, der ZOB und der neue Bahnhof rücken kompakt in den Hintergrund bzw. an die Seiten der Platzfläche.

 

Der Wochenmarkt findet weiterhin am Marktplatz statt und profitiert von den neuen frequenzbringenden Nutzungsangeboten. Der Marktplatz wird zum „Marktplatz für alle Generationen“ und fördert spannende Begegnungen zwischen Jung und Alt. Durch Aufenthaltsbereiche mit Bänken und Sitzmöglichkeiten, Spiel- und Sportflächen, Wasserelemente wie Brunnen oder Wasserspiele, schattenspendende Bäume und bepflanzte Beete, kleinere Outdoor-Veranstaltungen wie Konzerte oder Events und einer Markthalle mit gastronomischem Angebot und Außengastronomie entsteht ein lebendiges Grundrauschen.

 

Neue Gebäude mit kleinteiligen Handels- und Dienstleistungsnutzungen in den Erdgeschossen und Wohnungen in den oberen Geschossen runden den Marktplatz nördlich der Bahnhofstraße städtebaulich und funktional ab.

 

Das Bahnhofsgebäude und die „Alte Post“ sind von den neuen Energien gleichermaßen betroffen und erweitern das Nutzungsspektrum. Angebote wie ein Kiosk, Café oder Bäcker fördern wichtige Synergien am neuen Marktplatz.

 

Es ist zu prüfen, ob der begrenzte Raumbedarf am Marktplatz, der durch die vielfältigen neuen Angebote und die Neuorientierung des Verkehrs verschärft wird, durch einen städtebaulichen Eingriff im Bereich des Raiffeisen-Marktes gelöst werden kann. Durch den neugewonnenen Raum und die Möglichkeit, den Bereich neu zu gestalten, könnte hier ein offenes Begegnungshaus („Verler Haus“) für soziale und kulturelle Angebote umgesetzt werden, dessen Bedarf häufig in der Bürgerbeteiligung genannt wird. Gegebenenfalls könnte für diesen Bedarf auch der vordere, zum Platz orientierte, Gebäudeteil des Raiffeisen-Marktes, erhalten bleiben.

Szenario 3: Mach mal Marktquartier!

Das Jetzt in die Zukunft lenken

  • Urbanes Marktquartier
  • Fokus auf vielseitigen Angeboten und Nutzungen

 

73% aller Beiträge aus dem Beteiligungsprozess befassen sich mit den Themen „Öffentlicher Raum“, „Gastronomie“, „Handel“ und „Freizeit“. Der zentrale Standort des Marktplatzes und die räumliche Nähe zur Ortsmitte bilden die Grundlage für das neue urbane, lebendige und vielfältige Stück Stadt. Dies ist Ausgangspunkt für das Szenario 3.

 

Der Marktplatz wird zum „Marktquartier“ mit einer hohen Nutzungsdichte und attraktivem öffentlichen Raum. Die standortgerechte Bebauung und die neue Platzgestaltung spiegeln diese Vielfalt wider.

 

Der neue Stadtraum stellt eine Platzfläche an der Bahnhofstraße für den Wochenmarkt bereit und ist somit ein wichtiges Bindeglied zur nahen Umgebung. Durch die moderne und bedarfsgerechte Gestaltung des öffentlichen Raums mit Sitzmöglichkeiten, Spielbereichen, Wasserelementen, Bäumen und Pflanzen entsteht ein neuer Aufenthalts- und Freizeitort in Verl.

 

Die Erdgeschosszonen der neuen Gebäude fördern durch inhabergeführte Geschäfte, kleine Ateliers oder Arbeitsräume spannende Einblicke und attraktiven Adressen. Durch Dienstleistungsangebote und Wohnungen in den Obergeschossen entsteht Lebendigkeit und Dynamik am Marktplatz. Eingebunden in die neue Bebauung wird eine kleine Markthalle mit einem bedarfsgerechten gastronomischen Angebot.

 

Im offenen Begegnungshaus („Verler Haus“), gegenüber des alten Bahnhofsgebäude, trifft man sich und nimmt an den zahlreichen sozialen und kulturellen Angeboten teil. Neue Gebäude nördlich der Marktstraße ergänzen das neue Quartier.

 

Um die Nachfrage an zentralen PKW-Stellplätzen zu decken, werden diese in einer Tiefgarage und an den Rändern des Platzes angeboten. Oberirdisch werden ausreichend Fahrradstellplätze zur Verfügung gestellt.

 

Es ist zu prüfen, ob die Gebäude des Raiffeisen-Marktes und der „alten Post“ den neuen städtebaulichen und verkehrlichen Entwicklungen im Wege stehen.