„Welterbe und Poesie zu Gast in Verl“: So ist die Ausstellung überschrieben, die jetzt im Gymnasium und im Rathaus zu sehen ist. Sie vereint Bildmotive der deutschen UNESCO-Welterbestätten mit eigens dazu verfassten Gedankensprüchen des Wirtschaftsdichters Oliver W. Schwarzmann. „Wenn wir Menschen zu etwas berufen sind, dann zur Bewahrung der Welt“, lautet eines der Zitate, das für das Organisationsteam des Gymnasiums Inspiration und Auftrag zugleich war, um die Wanderausstellung nach Verl zu holen.
Es ist die erste Kooperation zwischen dem Verein UNESCO-Welterbestätten Deutschland mit Sitz in Quedlinburg und einer Schule, wie die Vorsitzende Claudia Schwarz bei der Ausstellungseröffnung betonte. „Das sollte viel öfter der Fall sein“, meinte sie, „denn hier sind schließlich die jungen Leute, deren Auftrag es ist, das Welterbe für zukünftige Generationen zu erhalten.“ Ziel des Vereins sei es, die Welterbestätten bekannter zu machen. 52 gibt es in Deutschland mittlerweile, darunter das Wattenmeer, die Wartburg und der Aachener Dom. Weltweit umfasst die von der UNESCO geführte Welterbeliste aktuell 1.199 Stätten.
Das Gymnasium Verl ist eine von insgesamt rund 11.500 UNESCO-Projektschulen. In Deutschland haben sich rund 300 Schulen dem Netzwerk angeschlossen und vertreten so offiziell Werte wie Friedens- und Demokratieerziehung, Weltoffenheit und nachhaltige Entwicklung. „Wir leben nicht nur für uns selbst, sondern auch für kommende Generationen“, sagte Schulleiter Matthias Hermeler in der von einigen Schülerinnen und Schülern musikalisch stimmungsvoll untermalten Feierstunde und lud alle Gäste ein, beim anschließenden Rundgang durch die Ausstellung die Welt mit neuen Augen zu sehen und die Schönheit und Bedeutung der Welterbestätten auf sich wirken zu lassen, eingerahmt von Poesie.
Die UNESCO-Projektgruppe des Gymnasiums, in der rund 20 Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen mitwirken, hat zu den Exponaten, die im Schulgebäude gezeigt wird, einen interaktiven Biparcours entwickelt. So wird der Besuch über das eigene Smartphone zu einer besonderen Entdeckungsreise.
Der 1. stellvertretende Bürgermeister Josef Dresselhaus betonte, dass die Stadt Verl das Projekt sehr gerne unterstützt habe. Er ermunterte die Gäste dazu, sich die Welterbestätten auch einmal vor Ort anzuschauen, zumal einige gar nicht weit entfernt liegen, wie zum Beispiel das ehemalige Benediktinerkloster Corvey bei Höxter.
Die Ausstellung kann bis zum 12. Januar zu den jeweiligen Öffnungszeiten im Gymnasium Verl (St.-Anna-Straße 22) und im Rathaus (Paderborner Straße 5) besucht werden.
Bildzeile:
Amelie, Anna Lena, Emma und Jan Hendrik (v. l.) aus der UNESCO-Projektgruppe vor einem der Bilder aus der Ausstellung.