Ehrennadel und Heimatpreis | Jetzt mit Video
Stadt Verl
In Verl gestalten viele ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger das Gemeinwesen maßgeblich mit – ob in Sport, Kultur, Kirche, Sozialwesen oder anderen Bereichen. Die Stadt Verl würdigt das Ehrenamt mit der Ehrennadel, die stets am Tag des Ehrenamtes (5. Dezember) verliehen wird. Im vergangenen Jahr musste die Feierstunde coronabedingt ausfallen. Nun wurde sie nachgeholt und Bürgermeister Michael Esken überreichte die Auszeichnung für 2021 an Josef Freise, Margret Lütkebohle und Arthur Springfeld.
In der Sondersitzung des Rates wurde gleichzeitig der Heimatpreis vergeben, ein vom Land NRW gestifteter Preis, den die Kommunen für besondere Verdienste um die Förderung der Heimat ausloben können. Der mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Heimatpreis ging diesmal an die vier Verler Schützengemeinschaften. Außerdem vergab der Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Generationen als Jury einen Sonderpreis der Stadt Verl in Höhe von 500 Euro an das Jugendaustauschwerk im Kreis Gütersloh e. V. für das Projekt „Jüdisch hier“.
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Josef Freise
Josef Freise gehörte 1961 zu den Gründern des DRK-Ortsvereins. Von Beginn an leistete er in verschiedenen Ämtern Vorstandsarbeit und hat wesentlich an der Entstehung des 1980 an der Bahnhofstraße zunächst als Altentagesstätte eingeweihten DRK-Zentrums mitgewirkt. Auch beim Bau des DRK-Kindergartens war er ambitioniert beteiligt, ebenso wie beim DRK-Rettungsdienst, in der Seniorenarbeit des Vereins oder bei der finanziellen Ausstattung der Rettungshundestaffel Gütersloh-Verl. Über all die Jahre hat er die Entwicklung des DRK in Verl ausführlich dokumentiert. Gleichzeitig ist er ehrenamtlich ein akribischer Chronist der Verler Stadtgeschichte vom Mittelalter bis in die Jetzt-Zeit. Als Themenschwerpunkt hat er vor allem zur Zeit des Nationalsozialismus in Verl eine umfangreiche Materialsammlung angelegt, die ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung dieses Teils der Geschichte ist.
Margret Lütkebohle
Margret Lütkebohle engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich im Integrationsverein Libelle in Sürenheide, organisiert länder- und kulturübergreifende Stadtteilfeste in der Helfgerd-Siedlung und bringt Menschen aus verschiedenen Nationen zusammen. Ihr außergewöhnliches Engagement in der Flüchtlingshilfe wird besonders deutlich in den Sprachkursen, Ausflügen und Gesprächskreisen, die sich als wichtige Unterstützung der Menschen im Alltag etabliert haben. Als Vorsitzende des Vereins kümmert sie sich hingebungsvoll um die verschiedenen Belange ihrer Mitmenschen. Ebenso ambitioniert hat sie als Leiterin das Familienzentrum Droste-Haus wesentlich mitgeprägt und eine Begegnungsstätte geschaffen, in der sie Kinder und Erwachsene zusammen- und einander näherbringt.
Arthur Springfeld
Seit mehr als 35 Jahren ist Arthur Springfeld als Diakon in Verl und Umgebung aktiv und engagiert sich selbstlos für seine Mitmenschen. Sein Einsatz in der Pfarrkirche St. Judas Thaddäus in Sürenheide hat ihn weit über den Pastoralen Raum bekannt gemacht. Seine monatlichen Gottesdienste in Kindergärten sowie sein Wirken in der Kolpingsfamilie zeugen von seiner großen Liebe seinen Mitmenschen gegenüber. Noch deutlicher wird dieses Engagement durch die Flüchtlingsarbeit, die Arthur Springfeld seit Jahren hingebungsvoll ausübt. Besonders die Menschen aus Eritrea, für die er jederzeit und unbürokratisch Hilfe leistet, liegen ihm am Herzen. Durch seine Friedensgebete mit allen Menschen, egal ob geflüchtet oder in Verl geboren, hat er wie kein anderer zu einem gegenseitigen Verständnis beigetragen und Freundschaften zwischen den Kulturen gefördert.
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Bürgermeister Michael Esken mit den Geehrten Josef Freise und Margret Lütkebohle (hinten, von links) sowie Arthur Springfeld (vorne), die sich in das Goldene Buch der Stadt Verl eintrugen.
Bürgerschüzenverein Verl-Bornholte-Sende e. V.
St. Georg Schützenbruderschaft Dreiländereck e. V.
St. Hubertus Schützenbruderschaft Kaunitz e. V.
St. Hubertus Schützengilde 1833 e. V.
Der Ausschuss für Bildung, Sport, Kultur und Generationen als Jury möchte mit dem Heimatpreis für das Jahr 2021 insbesondere die Erhaltung, Bewahrung, Stärkung und Weitergabe von lokalen und regionalen Traditionen, Brauchtum, kulturellem Erbe und Identität würdigen. So fiel die Wahl auf die vier Verler Schützengemeinschaften, die jeweils 1.250 Euro Preisgeld erhielten.
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Bürgermeister Michael Esken überreichte den Heimatpreis 2021 an Markus Nagelsdieck (St. Hubertus Schützengilde 1833 e. V.), Peter Lichtenauer (St. Hubertus Schützenbruderschaft Kaunitz e. V.), Werner Paulfeuerborn (St. Georg Schützenbruderschaft Dreiländereck e. V.) und Jörg Brüggemann (Bürgerschüzenverein Verl-Bornholte-Sende e. V., von links).
Jugendaustauschwerk im Kreis Gütersloh e. V. für das Projekt „Jüdisch hier“
Die Idee ist es, gemeinsam mit Jugendlichen jüdisches Leben kennenzulernen – und zwar über die traditionellen jüdischen Feste und die dazugehörigen traditionellen Speisen, um dabei ins Gespräch zu kommen und Gemeinsamkeiten sowie Zusammenhänge zu entdecken. „Die Jugendlichen können entdecken, dass jüdisches Leben mehr ist als Holocaust und Konflikte. Sie werden erleben, wie viel Freude mit den jüdischen Festen verbunden ist und wie viele Parallelen es zur christlichen, also zu ihrer eigenen westfälischen Kultur gibt“, beschreibt das Jugendaustauschwerk das Projekt. Zudem gibt es Begegnungen mit den jüdischen Kultusgemeinden in Bielefeld oder Paderborn. Das Projekt leiste einen aktiven Beitrag zur Bewahrung, Stärkung und Weitergabe kulturellen Erbes in der Region und helfe Jugendlichen, sich für den Heimatgedanken zu öffnen, der geprägt ist von Vielfalt, kulturellen Schätzen und gesellschaftlichem Zusammenhang.
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Gabriele Nitsch (links), Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Sport, Kultur und Generationen, überreichte den Sonderpreis der Jury an Birte Hornberg-Ersay.