Montag, 20. April 2020, ca. 21:00 Uhr


Die Zahl des Tages lautet heute 40! So viele Bußgeldverfahren haben die Kolleginnen und Kollegen des Ordnungsamtes in den letzten Tagen eingeleitet. Ich hatte bereits mehrfach in meinem Blog darauf hingewiesen, dass es eben kein Kavaliersdelikt ist, gegen die Anordnungen der Landesregierung zum Schutz vor der Ausbreitung des COVID-19-Virus zu verstoßen. Es ist mir klar, dass je länger der Zeitraum, in dem wir mit Einschränkungen leben müssen, andauert, auch der Wunsch wächst, endlich wieder normal leben zu können. Die Kanzlerin findet dazu heute nochmals klare Worte im Rahmen ihrer Pressekonferenz: „Wir dürfen uns keine Sekunde in Sicherheit wiegen“.

 

Der Montag steht ganz im Zeichen der ersten Lockerungen. Eine Maßnahme der Stadt schießt dabei offensichtlich den „Vogel“ ab: Eine lange Warteschlange vor dem Wertstoffhof beweist schon eine halbe Stunde vor der Öffnung einmal mehr, dass die vergangenen Wochen dazu genutzt wurden, zu Hause aufzuräumen und sich von überflüssigen oder nicht mehr benötigten Dingen zu trennen. Dabei besteht auch in den nächsten Tagen die Möglichkeit, den Wertstoffhof anzufahren. Aufgrund der hygienischen Vorschriften sind Wartezeiten vorprogrammiert.

Dies gilt auch für die Terminvereinbarungen im Rathaus. Das Telefon des Bürgerbüros klingelt ununterbrochen. Die Termine für die nächsten Tage sind weitestgehend vergeben. Wir haben aber die Möglichkeit, auch in die Abendstunden hinein und am Samstag Zeiten anzubieten. Die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bürgerbüro und dem Wertstoffhof berichten mir, dasssich die Bürgerinnen und Bürger vorbildlich verhalten. Ich spreche deshalb sehr gerne an dieser Stelle den Dank an die Verlerinnen und Verler für das umsichtige und akzeptierende Wirken aus!

Einen Tipp habe ich noch für den Wertstoffhof: Auch das Sperrmüll- und Wertstoffmobil kann weiterhin online oder per Karte gebucht werden. Die Wartezeit beträgt aufgrund der hohen Auslastung zurzeit rund eine Woche bis zur Abholung.

 

Die meisten Geschäfte im Innenstadtbereich von Verl sind wieder geöffnet. Lange Warteschlangen werden dort im Gegensatz zum Wertstoffhof nicht festgestellt. Ich glaube, die Verlerinnen und Verler haben einen ganz normalen Einkaufstag erlebt. Auffällig ist nur, dass geschätzt circa 10 % der Bürgerinnen und Bürger mit einer Schutzmaske zum Einkaufen gehen. Man kann also auch hier sagen, dass sich trotz der ersten Lockerungen die Menschen bei uns in der Stadt vorbildlich verhalten. Dies wird mir auch von der Polizei im Laufe des Tages bestätigt. Wir sind also auf einem richtig guten Weg.

 

In den Schulen wird heute weiterhin fleißig vorbereitet und das Eintreffen der Abschlussjahrgänge ab dem kommenden Donnerstag erwartet. Die Stadtverwaltung organisiert indes den Schülertransport. Auch das ist im Zeichen der „Corona-Krise“ gar nicht so einfach, da liegt der Teufel wie so häufig im Detail versteckt. Es gibt bis Donnerstag noch einiges zu tun.

 

Angesprochen werde ich immer wieder darauf, warum NRW bei der Schulöffnung einen anderen Weg geht als andere Bundesländer. Grundsätzlich entspricht das NRW-Vorgehen aber der Bund/Länder-Übereinkunft aus der letzten Woche. Es ist darin festgelegt, dass für Abschlussklassen in den Ländern eine Sonderregelung vor dem 4. Mai getroffen werden kann. Persönlich hätte ich mir etwas mehr Vorlauf für die Öffnung gewünscht. Ansonsten gilt für alle anderen Schülerinnen und Schüler weiterhin der 4. Mai als der Tag, an dem die Schulen langsam wieder öffnen werden. Dazu wird es in Kürze weitere Mitteilungen des Schulministeriums geben.

 

Bei mir zu Hause ist eine ständige Kommunikation mit den Töchtern erforderlich, da von ihren Lehrerinnen und Lehrern Aufgaben gestellt werden. Diese gibt es auf unterschiedlichen digitalen Wegen, weil jede Schule ein eignes Konzept hat. Die Digitalisierung in den Schulen wird nach der „Corona-Krise“ schneller vorangehen, da bin ich mir heute schon sicher.

Wir Eltern sind jetzt in der Verantwortung, gemeinsam mit unseren schulpflichtigen Kindern die schweirige Phase bis zur Schulöffnung zu begleiten. Nicht alles kann der Staat, sondern vieles müssen auch die Eltern gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen anpacken! Wir befinden uns in einer besonderen Zeit und diese besondere Zeit erfordert eben besondere Maßnahmen und Handlungen!

 

Die „Corona-Zahlen“ aus dem Kreis Gütersloh, die heute veröffentlicht werden, zeichnen insgesamt ein positives Bild, obwohl wir in Verl unterm Strich eine Person positiv getestet mehr haben. Es ist quasi eine Stagnation festzustellen, die Hoffnung macht. Nur die Lockerungen dürfen uns in den nächsten Wochen keinen Streich spielen!

 

Mit guten Wünschen entlasse ich Sie nunmehr in die Nacht, schlafen Sie ruhig und wachen Sie gesund morgen früh wieder auf, liebe Verlerinnen und Verler…

 

Ihr Michael Esken

 

#VerlBleibtZuHause#coronaverl

 

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