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- Präsentation Ratssitzung 23.08.2022 | Vorstellung der Analyseergebnisse und des Beteiligungskonzeptes (PDF-Datei | 9,1 MB)
- Präsentation Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen 15.12.2022 | Vorstellung der Beteiligungsergebnisse und Nutzungsszenarien (PDF-Datei | 8,4 MB)
- Endbericht zum Nutzungskonzept für den Verler Marktplatz (nächste Beratung im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen am 27.04.2023) (PDF-Datei | 9,7 MB)
Veränderte Rahmenbedingungen wie die Reaktivierung der TWE-Strecke und neue Anforderungen an den öffentlichen Raum erfordern einen völlig neuen Blick auf den Marktplatz. Welche Rolle soll der Marktplatz in Zukunft einnehmen? Welche Funktionen soll er erfüllen können und wie soll der Platz zukünftig genutzt werden? Diese und viele weitere Fragen rund um den Verler Marktplatz sollen im engen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen eines Nutzungskonzepts beantwortet werden - machen Sie mit!
Seit Sommer 2022 werden unter dem Motto „Mach mal Marktplatz!“ Ideen für die Zukunft des Verler Marktplatzes gesucht. Mit Ideenkarten, einer Online-Umfrage und einer Beteiligungsveranstaltung auf dem Wochenmarkt hatten die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich aktiv mit ihren Wünschen und Anregungen einzubringen. Darauf aufbauend wurden drei Nutzungsszenarien entwickelt.

Im Februar 2023 wurden diese Szenarien auf den Wochenmarkt vorgestellt und mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Auf dieser Grundlage werden sie nun zu einem finalen Nutzungsszenario ausgearbeitet.
Ausführliche Informationen zu den drei Nutzungsszenarien finden Sie im Folgenden:
- Historische Prägungen wieder aufnehmen
- Fokus auf Mobilität lenken
Die vielen Rückmeldungen zu den Themen Mobilität und Erreichbarkeit, mit denen der Verler Marktplatz von der Öffentlichkeit häufig in Verbindung gebracht wird, sowie die historischen Prägungen durch die Teutoburger-Wald-Eisenbahn und den Bahnhof Verl (erbaut 1903) sind Ausgangspunkt für das Szenario 1.
In diesem Szenario bilden der Bahnhof und der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) einen dynamischen Mobilitätsknotenpunkt. Der Marktplatz wird zu einem modernen und hochfrequentierten zentralen Platz. Das Thema Mobilität ist durch die umgestalteten Verkehrsräume, digitale ÖPNV-Anzeigen, häufigere Taktungen des ÖPNV, aufgewertete Übergänge in die Ortsmitte und der ausgebauten, neuen TWE-Haltestelle übergeordnet.
Eine ebenerdige Park-and-Ride-Anlage, Besucherstellplätze, Kurzzeitparkplätze, Stellplätze für Taxis, nachhaltige Sharing- und On-Demand-Angebote, überdachte und gesicherte Fahrrad- sowie E-Scooter-Abstellanlagen erweitern das Mobilitätsangebot. Die entsprechende Infrastruktur hat einen hohen Platzbedarf.
Durch die klare verkehrliche Ausrichtung des Platzes müssen nicht standortgerechte Funktionen und Nutzungen weichen. Der Wochenmarkt wird daher in diesem Szenario in die Ortsmitte verlegt. Die Multifunktionalität und Vitalität der Ortsmitte wird dadurch gestärkt.
Neue gastronomische Angebote im Bahnhofsgebäude und der „Alten Post“ decken die Nachfrage nach einem gastronomischen Angebot, zum Beispiel für einen Coffee-to-go oder Brötchen für die Bus- oder Bahnfahrt, ab. Das Gebäude des Raiffeisen-Marktes bleibt in Form und Funktion erhalten. Der Fokus im Szenario 1 liegt daher deutlich auf: Mobilität.
- Marktplatz wird Marktplatz
- Fokus auf Handel, Veranstaltungen und Aufenthaltsqualität lenken
Aufenthaltsqualität und ein attraktiver öffentlicher Raum sind häufig genannte Aspekte für den zukünftigen Marktplatz. Durch Intensivieren des Programms und der Nutzungen sowie gestaltete Übergangsbereiche zum näheren Umfeld und zur Ortsmitte verknüpft sich der Marktplatz im Szenario 2 in Zukunft stärker mit der Ortsmitte. Gastronomische Angebote, Läden, Kultur- und Freizeitangebote sowie Aufenthaltsbereiche bilden das Fundament für den vitalen und lebendigen Marktplatz, der die bestehende Ortsmitte behutsam ergänzt. Der Fokus in diesem Szenario liegt daher deutlich auf: „Marktplatz wird Marktplatz“.
Kurze Wege, attraktive Erdgeschosszonen und fußgänger- und fahrradfreundliche Übergangsbereiche fördern die Fortbewegung zu Fuß und mit dem Rad. Eine Tiefgarage unter dem Marktplatz deckt den Bedarf an zentralen Pkw-Stellplätzen für die Pendlerinnen und Pendler sowie der Besucherinnen und Besucher der Ortsmitte. Die Verkehrsströme, die nachhaltigen Mobilitäts- und Sharing-Angebote, der ZOB und der neue Bahnhof rücken kompakt in den Hintergrund bzw. an die Seiten der Platzfläche.
Der Wochenmarkt findet weiterhin am Marktplatz statt und profitiert von den neuen frequenzbringenden Nutzungsangeboten. Der Marktplatz wird zum „Marktplatz für alle Generationen“ und fördert spannende Begegnungen zwischen Jung und Alt. Durch Aufenthaltsbereiche mit Bänken und Sitzmöglichkeiten, Spiel- und Sportflächen, Wasserelemente wie Brunnen oder Wasserspiele, schattenspendende Bäume und bepflanzte Beete, kleinere Outdoor-Veranstaltungen wie Konzerte oder Events und einer Markthalle mit gastronomischem Angebot und Außengastronomie entsteht ein lebendiges Grundrauschen.
Neue Gebäude mit kleinteiligen Handels- und Dienstleistungsnutzungen in den Erdgeschossen und Wohnungen in den oberen Geschossen runden den Marktplatz nördlich der Bahnhofstraße städtebaulich und funktional ab.
Das Bahnhofsgebäude und die „Alte Post“ sind von den neuen Energien gleichermaßen betroffen und erweitern das Nutzungsspektrum. Angebote wie ein Kiosk, Café oder Bäcker fördern wichtige Synergien am neuen Marktplatz.
Es ist zu prüfen, ob der begrenzte Raumbedarf am Marktplatz, der durch die vielfältigen neuen Angebote und die Neuorientierung des Verkehrs verschärft wird, durch einen städtebaulichen Eingriff im Bereich des Raiffeisen-Marktes gelöst werden kann. Durch den neugewonnenen Raum und die Möglichkeit, den Bereich neu zu gestalten, könnte hier ein offenes Begegnungshaus („Verler Haus“) für soziale und kulturelle Angebote umgesetzt werden, dessen Bedarf häufig in der Bürgerbeteiligung genannt wird. Gegebenenfalls könnte für diesen Bedarf auch der vordere, zum Platz orientierte Gebäudeteil des Raiffeisen-Marktes erhalten bleiben.
- Urbanes Marktquartier
- Fokus auf vielseitigen Angeboten und Nutzungen
73 Prozent aller Beiträge aus dem Beteiligungsprozess befassen sich mit den Themen „Öffentlicher Raum“, „Gastronomie“, „Handel“ und „Freizeit“. Der zentrale Standort des Marktplatzes und die räumliche Nähe zur Ortsmitte bilden die Grundlage für das neue urbane, lebendige und vielfältige Stück Stadt. Dies ist Ausgangspunkt für das Szenario 3.
Der Marktplatz wird zum „Marktquartier“ mit einer hohen Nutzungsdichte und attraktivem öffentlichen Raum. Die standortgerechte Bebauung und die neue Platzgestaltung spiegeln diese Vielfalt wider.
Der neue Stadtraum stellt eine Platzfläche an der Bahnhofstraße für den Wochenmarkt bereit und ist somit ein wichtiges Bindeglied zur nahen Umgebung. Durch die moderne und bedarfsgerechte Gestaltung des öffentlichen Raums mit Sitzmöglichkeiten, Spielbereichen, Wasserelementen, Bäumen und Pflanzen entsteht ein neuer Aufenthalts- und Freizeitort in Verl.
Die Erdgeschosszonen der neuen Gebäude fördern durch inhabergeführte Geschäfte, kleine Ateliers oder Arbeitsräume spannende Einblicke und attraktiven Adressen. Durch Dienstleistungsangebote und Wohnungen in den Obergeschossen entsteht Lebendigkeit und Dynamik am Marktplatz. Eingebunden in die neue Bebauung wird eine kleine Markthalle mit einem bedarfsgerechten gastronomischen Angebot.
Im offenen Begegnungshaus („Verler Haus“) gegenüber dem alten Bahnhofsgebäude trifft man sich und nimmt an den zahlreichen sozialen und kulturellen Angeboten teil. Neue Gebäude nördlich der Marktstraße ergänzen das neue Quartier.
Um die Nachfrage an zentralen Pkw-Stellplätzen zu decken, werden diese in einer Tiefgarage und an den Rändern des Platzes angeboten. Oberirdisch werden ausreichend Fahrradstellplätze zur Verfügung gestellt.
Es ist zu prüfen, ob die Gebäude des Raiffeisen-Marktes und der „Alten Post“ den neuen städtebaulichen und verkehrlichen Entwicklungen im Wege stehen.
Alle eingegangenen Ideen aus den verschiedenen Beteiligungsformaten wurden ausgewertet. Darauf aufbauend wurden drei Szenarien entwickelt, die völlig unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten für den Marktplatz vorschlagen.
Die abgeleiteten Szenarien wurden am 3. Februar 2023 im Rahmen einer Bürgerveranstaltung - dem Ideenmarkt #2 - vorgestellt und gemeinsam mit den Verlerinnen und Verlern diskutiert.
Von September bis November 2022 hatten die Verlerinnen und Verler die Möglichkeit, ihre Anregungen und Wünsche zum Verler Marktplatz mithilfe der digitalen Ideenbox online einzureichen.
Zusätzlich zur Ideenbox bestand die Möglichkeit, auf analogem Wege Ideen mitzuteilen. Zu diesem Zweck wurde am Postgebäude auf dem Marktplatz ein informativer Bauzaun aufgestellt. Die Bürgerinnen und Bürger konnten die bereitgestellten Ideenkarten vor Ort ausfüllen und direkt in den angebrachten Postkasten einwerfen.
Am 28. November 2022 wurde eine Beteiligungsaktion für die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule sowie des Gymnasiums durchgeführt. Hierfür waren wir während der großen Pause auf dem Schulhof, um die Kinder und Jugendlichen nach ihren speziellen Wünschen und Bedarfen für die Zukunft des Marktplatzes zu fragen.
Die Verlerinnen und Verler haben sich entschieden: Nach Auswertung der rund 260 abgegebenen Stimmen aus der Online-Umfrage zum Projektlogo konnte sich die Variante 3 mit klarer Mehrheit durchsetzen. Das gewählte Corporate Design wird den gesamten Prozess begleiten und dem Projekt „Nutzungskonzept für den Verler Marktplatz“ fortan einen individuellen Wiedererkennungswert geben.
Seit 2013 wurde bereits eine Vielzahl an Maßnahmen aus dem „Städtebaulichen Rahmenplan für die Ortsmitte Verl“ umgesetzt. Projekte wie die Neugestaltung der Verler Ortsdurchfahrt oder die Entwicklung der Bürmschen Wiese sind nur einige Beispiele für die positiven Entwicklungen, die durch den Planungsprozess angestoßen wurden.
Diese Entwicklungen sind noch nicht abgeschlossen – jetzt geht es um die Zukunft des Verler Marktplatzes. Als einen der letzten Bausteine zur Umsetzung des Rahmenplans beabsichtigt die Stadt Verl nun, die zentrale Platzfläche ins Visier zu nehmen, sie möglicherweise mit neuen Nutzungen zu beleben und umzugestalten.
In einem offenen und transparenten Beteiligungsprozess werden in einem intensiven Dialog mit den Verler Bürgerinnen und Bürgern ab Frühherbst 2022 funktionale Entwicklungsperspektiven für den Marktplatz entwickelt.