Dr. Hans-Georg Klose

Dr. Hans-Georg Klose

Dr. Hans-Georg Klose

Lebensdaten und Dienstzeit
geboren 1923 in Gelsenkirchen, gestorben 2002 in Münster
Amtsdirektor von 1961 bis 1969 / Gemeindedirektor von 1970 bis 1985

Lebensweg[1]
Hans-Georg Klose wurde am 16. November 1923 in Gelsenkirchen geboren. Am 1. August 1941, wenige Tage, nachdem er den Reifevermerk der Oberschule erhalten hatte, wurde er Soldat. Als Leutnant kam Hans-Georg Klose 1943 an die Ostfront und geriet im April 1945 in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im Juni 1948 entlassen wurde. Ab Mai 1949 studierte Hans-Georg Klose Rechtswissenschaft in Münster. Er legte 1952 in Hamm das Erste und 1957 in Düsseldorf das Zweite Staatsexamen ab. Anschließend arbeitete Hans-Georg Klose zunächst als Anwaltsassessor in Essen und seit 1958 als juristischer Mitarbeiter bei der Stadtverwaltung Hamm. Im Januar 1960 promovierte er zum Doktor der Rechte. Nachdem ihn die Amtsversammlung in Verl im August 1960 zum nächsten Amtsdirektor gewählt hatte, verließ Dr. Klose im folgenden Jahr Hamm und trat zum 1. Februar 1961 seine Stelle in der Gemeinde am Ölbach an. Mit der kommunalen Neuordnung traten am 1. Januar 1970 die beiden neuen Großgemeinden Verl und Schloß Holte-Stukenbrock an die Stelle des Amtes Verl. Dr. Klose war bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1985 Gemeindedirektor in Verl.
Dr. Klose starb am 3. November 2002 in Münster.

Amtsführung
Die Notzeit der Nachkriegsjahre war überwunden, als Dr. Klose 1961 als Leiter der Amtsverwaltung nach Verl kam. Auch wenn weiterhin der Bau von Wohnungen für Flüchtlinge und Vertriebene notwendig war, hatten sich die Verhältnisse gefestigt und er durfte mit der Verwaltung und der Politik den Blick in die Zukunft richten: So mussten Flächennutzungs- und Bebauungspläne für die einzelnen Gemeinden erstellt, die Bauaufsicht in die Amtsverwaltung geholt, bestehende Schulgebäude erweitert, eine Real- und eine Hauptschule für das Amtsgebiet eingerichtet, eine Markthalle in Kaunitz gebaut, eine Hauptdurchgangsstraße in Verl geschaffen und in allen Gemeinden die Kanalisation aufgebaut werden.
Ab Mitte der 1960er Jahre beschäftigte den Amtsdirektor zunehmend „die unruhige Zeit der Gemeindereform“. Sie führte zur Aufteilung des Amtes Verl mit seinen fünf politischen Gemeinden Verl, Bornholte, Sende, Österwiehe und Schloß Holte in die beiden neuen Großgemeinden Verl und Schloß Holte, das mit Stukenbrock zusammengeschlossen wurde. Aus dem Amtsdirektor mit einem Amt von 27.000 Einwohnerinnen und Einwohnern wurde so am 1. Januar 1970 plötzlich der Gemeindedirektor einer Gemeinde mit nurmehr 16.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Diese Gemeinde galt es zu entwickeln: Als gewählter Gemeindedirektor wirkte Dr. Klose mit an der Aufstellung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen, an der Ansiedlung von Firmen und der Schaffung von Arbeitsplätzen, an der Einrichtung einer zentralen Wasserversorgung und an dem Anschluss an das Erdgasnetz. Seit 1977 vervollständigte das Gymnasium Verl das Schulzentrum mit Real- und Hauptschule. Im selben Jahr öffnete das Freibad.
Als Dr. Klose nach 24 Jahren und zwei Amtszeiten Ende Januar 1985 in den Ruhestand ging, hatte er Amt und Gemeinde Verl „maßgeblich beeinflusst und geprägt“. Der Mann, der von sich selbst sagte, dass er mit Freude Hauptgemeindebeamter gewesen sei, erhielt bei seinem Ausscheiden aus dem Dienst im Januar 1985 als Anerkennung die Ehrengabe der Gemeinde Verl und im April 1985 das Bundesverdienstkreuz.

Quellen
Historische Zeitungsberichterstattung


[1] Die Darstellung von Lebensweg und Amtsführung folgt der historischen Zeitungsberichterstattung.