Der städtische Haushalt ist eines der wichtigsten Steuerungsinstrumente der Kommunalpolitik. In ihm spiegeln sich die Aufgaben und Ziele der Kommune wider und werden durch Zahlen auf der Ertrags- und Aufwandsseite dokumentiert.
Haushaltsplanentwurf 2026 (PDF-Datei | 8,9 MB)
Der Haushaltsplanentwurf der Stadt Verl für das Jahr 2026 ist eingebracht: In der Ratssitzung am 20. November 2025 stellten Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner und Kämmerer Sven Schallenberg das Zahlenwerk vor. Die geplanten Aufwendungen belaufen sich auf 121,4 Millionen Euro, die Erträge liegen bei 93,4 Millionen Euro. Das daraus resultierende Defizit von rund 28 Millionen Euro kann vollständig aus der Ausgleichsrücklage gedeckt werden. Damit gilt der Haushaltsplan gemäß § 75 Abs. 2 GO NRW als ausgeglichen.
„Die Stadt Verl steht finanziell weiterhin auf einem soliden Fundament, insbesondere im Vergleich zu vielen anderen Kommunen“, betonte Bürgermeister Rieksneuwöhner. Dennoch werde die Luft dünner. Die Steuereinnahmen und ähnlichen Abgaben liegen mit einem Ansatz von rund 66,6 Millionen Euro deutlich unter dem Ansatz für 2025 (79,1 Millionen Euro) sowie dem vorläufigen Jahresergebnis für 2024 in Höhe von 76,5 Millionen Euro. Für die Gewerbesteuer, die wichtigste Einnahmequelle der Stadt, sind für 2026 vorsichtig 40 Mio. Euro angesetzt, das sind 14,5 Millionen Euro weniger als 2025 und 17,5 Millionen Euro weniger als 2024. „Die geplante Höhe der Gewerbesteuer im kommenden Jahr ist niedriger als jede seit dem Jahr 2012 tatsächlich vereinnahmte Jahressumme an Gewerbesteuer“, machte der Bürgermeister die Zäsur deutlich. Es sei jedoch aktuell davon auszugehen, dass damit die Talsohle erreicht sei.
Von Steuererhöhungen sieht die Verwaltung in ihrem Entwurf ab. „Verl soll eine Stadt bleiben, die ihren Bürgerinnen und Bürgern wie auch den Unternehmen Verlässlichkeit bietet, unter anderem mit dem im NRW-Landesvergleich niedrigsten Hebesatz für die Grundsteuer A und dem drittniedrigsten Hebesatz für Gewerbesteuern“, betonte Robin Rieksneuwöhner.
Bei den Investitionen legt die Verwaltung im Etatentwurf für das kommende Jahr abermals den Fokus auf zukunftsweisende Investitionen in Bildung, Infrastruktur, Digitalisierung und Freizeit.
Die Ratsfraktionen werden den Haushaltsplanentwurf nun intern und in den Fachausschüssen beraten. Die Verabschiedung ist für den 17. Februar 2026 vorgesehen.

