Treffpunkt Lesen & Geselligkeit bietet Austausch und Anregungen

Auch wenn sie viel und gerne liest: Ein Buch über Aale hätte sich Ursula Bornewasser-Flesch vermutlich selbst nicht ausgesucht. Doch als der Roman „Das Evangelium der Aale“ des schwedischen Autors Patrik Svensson beim „Treffpunkt Lesen & Geselligkeit“ auf der Leseliste stand, vertiefte sie sich in die Natur- und Kulturgeschichte der schlangenförmigen Fische – und war begeistert. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so viel über Aale lernen würde. Und genau das ist das Schöne hier: Man stößt auf Bücher, die man sonst wahrscheinlich nie lesen würde“, sagt die regelmäßige Teilnehmerin des Lese-Treffs, den der Fachbereich Soziales der Stadt Verl für Interessierte der Altersgruppe Ü60 anbietet.

Ein Donnerstagabend im Haus Verl Nr. 8: Sechs Interessierte sind gekommen, um gemeinsam mit Andreas Ewerdwalbesloh als ehrenamtlichem Leiter über Tonio Schachingers Coming-of-Age-Roman „Echtzeitalter“ zu sprechen. Es geht um den Einfluss autoritärer Strukturen – und wie man sie überlisten kann. In der gemütlichen Bistro-Atmosphäre entspannt sich rasch eine lebhafte Diskussion über Handlung und Erzählstil oder auch Gegenwartsbezüge.

„Jede und jeder hier hat allein aufgrund seiner Lebenserfahrung zu jedem Buch einen eigenen Zugang und liest es unter anderen Aspekten. Das macht den Austausch so bereichernd“, sagt Andreas Ewerdwalbesloh. „Und so gesellig“, ergänzt Klaus-Peter Michaelis. „Es heißt ja nicht umsonst Treffpunkt Lesen und Geselligkeit“, sagt er. „Manchmal ergeben sich durch die Diskussion auch für einen selbst ganz andere Sichtweisen auf ein Buch“, fügt Ursula Bornewasser-Flesch hinzu. Und selbst wenn ein Werk insgesamt mal nicht so großen Anklang finde: „Wir haben immer ein gutes Gespräch“, stellt Andreas Ewerdwalbesloh fest und alle nicken.

Am Ende bekommt jedes Buch Punkte – als Höchstzahl können fünf Punkte vergeben werden, die sich aus dem Mittelwert der persönlichen Bewertungen ergeben. Seit dem Start des Angebots im Oktober 2022 haben schon einige Bücher die Höchstnote erhalten. Ganz schlecht weg kam mal ein Krimi. Aber das ist eher die Ausnahme. Über das Buch, das als nächstes gelesen wird, wird gemeinsam entschieden. Einige lesen die aktuelle Lektüre in den vier Wochen bis zum nächsten Treffen komplett durch, andere lesen es nur an.

Auf jeden Fall sind aber alle schon beim Lesen auf das gemeinsame Gespräch gespannt. „Wir sind eine nette Truppe und ich freue mich immer, wenn ich über ein Buch, das ich gelesen habe, sprechen kann und vielleicht jemanden finde, den es genauso begeistert hat wie mich“, sagt Hedwig Aelker.

Für Sandra Hasenbein vom Fachbereich Soziales der Stadt Verl ist die Idee des Treffpunkts voll aufgegangen: Unser Lese-Treff sollte vor allem auch ein kommunikatives Zentrum werden und das hat sich erfüllt“, freut sie sich. Wer Interesse an der Teilnahme hat, kann sich bei Sandra Hasenbein unter Tel. (05246) 961-204 oder s.hasenbein@verl.de melden. Die Treffen finden jeweils am dritten Donnerstag im Monat um 18 Uhr im Haus Verl Nr. 8 (Sender Straße 1) statt. Die Teilnahme ist kostenlos.  

 

Bildzeile:
Regina Tölke, Ursula Bornewasser-Flesch, Sevi Theodor, Andreas Ewerdwalbesloh, Klaus-Peter Michaelis, Hedwig Aelker und Ute Sterzik (v. l.) genießen den regelmäßigen Austausch über Bücher im „Treffpunkt Lesen & Geselligkeit“. 

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Die Teilnehmenden des Treffpunkts

Ihr Kontakt

S. Hasenbein
Raum: 226
05246 / 961 204
S.Hasenbein@verl.de

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